back to top

Ars Electronica Festival

Vom 7. bis 11. September 2017 fand das Ars Electronica Festival in Linz (AT) statt.  Mit den Interactive Media Design Lehrlingen des 4. Lehrjahrs der Schule für Gestaltung St.Gallen GBS sind wir in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein-/abgetaucht.

Am Donnerstag Morgen um 05:30 Uhr haben wir uns am Bahnhof St.Gallen getroffen, um mit dem Zug nach Linz zu fahren. Genug Zeit zum Wachwerden und mit dem Thema “Künstliche Intelligenz” anzufreunden. Keiner von uns war schon einmal auf der Ars Electronica oder in Linz. Also in jeder Hinsicht Neuland. Nach Ankunft am Bahnhof Linz ging es also erstmal zur POSTCITY Linz, um Tickets und Informationsmaterial abzuholen.

Artificial Intelligence – Das andere Ich

Tag 1 – Highlight Tour
Nachdem wir unsere Tickets und Goody Bag bekommen haben, sind wir zum Hotel und haben die Koffer abgestellt. Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht, da wir noch nicht in die Zimmer konnten und ausserdem die Highlight Tour auf dem Programm stand. Wir sollten erst einmal einen Überblick über die tollsten Projekte der Ars Electronica bekommen – bevor wir ansatzweise die 600 Veranstaltungen, Konferenzen und Vorträge, Ausstellungen und Projekte, Konzerte und Performances, Animationen und Preisverleihungen, Führungen und Workshops miterleben würden. #OMG

Als erstes wurden uns die Gewinner vorgestellt. Im Bild links der Gewinner des STARTS Preises mit dem Projekt “Rock Print” von Gramazio Kohler Research, ETH Zurich (CH) + Self-Assembly Lab des MIT, das architektonische Strukturen mit Hilfe von Schotter und Paketschnur 3-D-druckt.

 

Dann ging es weiter zu “Papilion” eine experimentelle responsive Architektur ausgestattet mit Soft-Robotik-Technologie. Die Oberfläche des ausgestellten Iglu-Zeltes kann ihre Form durch temperaturgesteuerte Aktuatoren, die flügelartigen Einheiten bewegen, verändern. Die Elemente sahen aus wie Schmetterlinge. Der “Pool of Fingerprints” – ein Kunstprojekt von Euclid (Masahiko Sato, Takashi Kiriyama) (JP) zeigt eine Bildschirmfläche und Fingerabdruckscanner.
Die BesucherInnen können ihren eigenen Fingerabdruck scannen und mit den anderen mitschwimmen lassen. Wird der gleiche Finger später erneut gescannt, taucht der Abdruck wieder auf und verschwindet langsam, als ob er wieder mit der Fingerspitze verschmelzen würde.

 

Dragan Ilic steuerte einen riesigen Industrieroboter nur mit seinen Gedanken, um damit Gemälde zu malen. Oder Kinder, die sich mit 3-D-Stiften vertraut machten.

Im BASEMENT (siehe Foto links) wurde es etwas düster und unheimlich, aber auch sehr spannend. Es gab gesellschaftskritische Intallationen zum asiatischen Bildungssystem, einen musizierenden Baumstamm, Kupferringe, die auf Grund von Bewegungen Sounds erzeugten.

 

Zwischendurch konnte man sich herrlich in den Lounge Areas ausruhen und seine Gedanken ordnen. Es tat gut, zwischen grünen Pflanzen zu sitzen, nach allen künstilichen Intelligenzen und Technologien.

Tag 2 – Virtual Reality
Heute beginnt der Tag mit einem Symposium zum Thema “KI – Künstliche Intelligenz”. Sprecher aus verschiedenen Ländern stellen ihre Projekte und  Erkenntnisse vor. Teilweise wird es sehr wissenschafltichen und müssen wir uns anstrengen, folgen zu können. Wir erhalten tiefere Einblicke in die Anwendungen von KI und die Versprechen, Ängste und Potenziale dieser sich weiterentwickelnden Technologien.

Memo Akten (links im Bild) spricht über intelligente Maschinen und wie sie lernen können. Er hat atemberaubende Visuals und wir tauchen ein in seine Welt. Wir lernen, neu zu sehen. Ist das wahrgenommene Bild eine direkte Abbildung der Realität oder nur eine simulierte Welt unserer Glaubenssätze?

KI und Kreativität

Dieser Teil des Symposiums ist besonders interessant für uns als Designer. Kenric McDowell (US) und Rebecca Fiebrink (US) präsentieren Machine Learning als kreatives, kollaboratives Design Tool und werfen Fragen auf: Können autonome Systeme Emotionen verstehen und gar hervorrufen? Wie sinnlich ist von Maschinen komponierte Musik? Reverse Dreaming zeigt verrückte Szenen oder The Wekinator lässt uns Musik durch Gestensteuerung erzeugen. Probiere es einfach mal aus. Diese Software ist gratis und open source.

Bevor es zum letzten Teil des wahsinnig spannenden Festivals geht, gönnen wir uns eine Pause in der Sonne und geniessen Linzer Spezialitäten. Im Bild ein Eis von der Eismanufaktur Eis Greissler in den Geschmacksrichtungen Kürbiskernöl und Karamel-Salzbretzel. Hmmm…

Gut gestärkt geht es auf zum LENTOS Kunstmuseum, wo neben der modernen Daueraustellung eine interaktive Situation zum Jahre 2047 mit persönlicher Führung der Künstlergruppe TimesUp auf uns wartete.

Es wurde langsam dunkel und wir haben immer noch nicht alles gesehen. Das ganze Ars Electronica Center mit seinen 3 Über- und Unteridischen Etagen wartet mit seinen Highlights auf uns. Im Deep Space 8K gab es atemberaubende VR Visualisierungen und Präsentationen.

Last but not least der Mariendom. Dieser wurde für das Festival ausgeräumt – statt der üblichen Bänke fand man im Hauptschiff der Kathedrale „LightScale II“ von Uwe Rieger – 3D-Projektionen, eine taktile Erfahrung von Daten, Ultraschall-Sensoren kombiniertes Motion-Tracking-System erkennt Berührung, Position und Bewegung. Unser absolutes Highlight des Tages. Wow!